Montag, 1. September 2014
Ferienende
O. ist wieder weg. Es war eine schöne, aber auch anstrengende Zeit. O. ist sehr sprunghaft. Man freut sich wie schön die Kinder spielen und im nächsten Moment schreit irgendwer.

Wenn man irgendwas sagt, dann sagt oder macht O. aus Prinzip das Gegenteil oder was ganz anderes. Wenn man es schafft, dass sie erst nachdenkt, dann ist alles gut. Aber das ist sehr sehr schwer. Sie steht sich irgendwie selbst im Weg.

Und da die Übergabezeiten ja nicht geändert werden dürfen (laut Mutter), musste ich sie mitten aus eine Schuleinführungsfeier und von den anderen Kinder wegreißen und zur Mutter bringen.

O. hat sich gewünscht, dass ich sie am nächsten Tag anrufe. Das hab ich gemacht. Nach zwei Nachrichten auf dem AB hat die Mutter dann zurückgerufen - was das denn solle. Ich habe ihr erklärt, das O. sich das gewünscht hat. Die Mutter war unwirsch. O. durfte Hallo sagen und das wars. "Jetzt habt ihr ja gesprochen" ...

Naja ich versuche es heute nochmal.



Donnerstag, 21. August 2014
unbelievable
O. war ja bei der Scheidungkindergruppe der AWO.
Beim Abschlussgespräch hat die Psychologin angeboten die Mutter zu fragen ob wir (Eltern) irgendwie wieder ins Gespräch kommen können.

Gestern habe ich telefonisch nachgefragt. Sie hatte es vergessen.
Heute hat sie es nachgeholt. Die Mutter hat abgelehnt. So weit so gut -und- leider erwartet.

Nun habe ich gefragt, ob die Psychologin mir das schriftlich geben kann, z.B. für das Gericht - da mir ja vorgeworfen wird, ich wolle nicht mit der Mutter reden.

Das hat sie kategorisch abgelehnt. Damit würde sie mir eine Waffe in die Hand geben!
Sprich, ihr ist klar was das bedeutet, insbesondere für O. (und die Mutter).
Und sie wird in Zukunft solche Vermittlungsversuche gar nicht mehr anbieten. Man hat ja nur Probleme, wenn man dann so unter Druck gesetzt wird ...
Kann man seine Job noch mehr verfehlt haben?

Und wenn ich mir Vorstelle die Rollen wären vertauscht und die Mutter hätte gefragt, dann würde sie das Schreiben vermutlich sofort bekommen.



Mittwoch, 13. August 2014
Ferien
O. ist jetzt bei uns. Seit Samstag.

Die Übergabe war etwas frostig. Die Mutter hat auf Gruß oder Verabschiedung nicht reagiert. Aber O. hat sich gefreut und konnte es kaum erwarten wegzukommen. Ich habe mir diesmal die Chipkarte mitgeben lassen. Gegen das Versprechen sie auch wieder mitzubringen, habe ich sie bekommen.

Die Mutter stand dann die ganze Zeit an der Tür - aber O. hat nicht hingeschaut.

O. hatte nasse Haare – auf Nachfrage hat O. erklärt die Mutter hat sie nochmal geduscht, damit der Papa nicht sagen kann, sie würde O. nicht waschen. Zum Vergleich – ich hatte mal nachgefragt warum O. Mittwochs nach dem Akrobatiktraining (insbesondere im Sommer) nicht gebadet/geduscht wird.

Der gepackte Koffer war wiedermal eine Katastrophe - zu klein, kaputt oder unpassend.

Hier ist O. ziemlich lieb. Sie ist jetzt 8 und wir üben Sachen wie Haare selber kämen …
Die Mutter versucht O. immer 'klein' zu halten – Popo abputzen, Schuhe zubinden und Fahrrad fahren all das hat sie hier gelernt, in den paar Stunden die wir zusammen haben. Und die Liste ließe sich noch weiterführen.

Wir lesen ja viel und dann schaut man noch genauer hin.
Emotional hat O. echte Defizite, sie kann sich z.B. nicht in andere hineinversetzen. Das merke ich immer wieder. Schwerer ist dann die Einschätzung woran das liegt, und was man machen kann. Wir üben und erklären viel.
Ihr Trotzverhalten ist besser geworden, d.h. Sie hat sich schneller wieder im Griff und man kann dann ordentlich über alles reden.

O. bekommt auch mehr Kontakt mit anderen Kindern, insbesondere in ihrem Alter. Sonst sucht sie sich lieber kleinere Kinder, die sie besser herumkommandieren kann. Sie schläft inzwischen besser und auch die Augenringe sind verschwunden.

Alles in allem eine schöne Zeit.