Sonntag, 21. August 2016
Freitag
Die ganze Woche habe ich von O. nichts gehört. Ihr Telefon war aus und am Festnetz ging keiner ran, oder es war besetzt - Stundenlang.

Das belastet mich immer sehr. Insbesondere da sie versprochen hatte anzurufen, gleich Montag.
Freitag ruft sie mich Vormittags an. Sie fährt heute mit einem Freund mit der Straßenbahn uns sie will sich melden wenn sie in der Stadt sind (in der Schule war sie kaum zu verstehen).

Deutlich nach Mittag, ruft sie wieder an. Sie sind jetzt bei DER Dönerbude, ob ich vorbeikommen will. Nachdem wir geklärt haben, welche es ist bin ich runter zu ihr - es war direkt neben meiner Arbeit.
Die Kinder hatten gerade fertig bestellt - O. offensichtlich zum ersten Mal. Beim Geld schaut sie mich fragend an und flüstert: "Papa, kanns Du mir Geld geben, wenn es nicht reicht?". Aber es hat gereicht.
O. erklärt ihrem Freund, dass ich nebenan in dem Turm arbeite und er will mal hoch. Also essen wir bei mir auf Arbeit. Danach habe ich die Kinder wieder auf ihren "Weg" gebracht.

O. versichert mir mehrfach, dass sie Montag zu J.s Geburtstag kommen will, aber die Mutti sie nicht läßt. Und die Mutti läßt sich immer mehr einfallen, was stattdessen am Montag ist. Das ist bereits O. aufgefallen!

Für die fehlenden Anrufe gab es nur Ausreden von O. - aber eine interessante Auffälligkeit. Am Donnerstag ist die Mutter auf Dienstreise gefahren (mehrere Tage). Und prompt kann O. anrufen. Das ist für mich kein Zufall. Ich habe auch die Tage interessante Sachen über Narzissten gelesen. Diese haben ihre Partner oder Kinder unglaublich im Griff. Das würde passen (sowohl damals bei mir, als auch jetzt bei O.), macht es aber nicht leichter zu ertragen.

O. versprich Samstag anzurufen.

Abends bekomme ich eine böse Mail (wieder mit großem Verteiler) - ich hätte interveniert und die Kinder abgefangen etc. Die Kinder wären viel zu spät gekommen etc. Das ist übrigens das Kind, bei dessen Geburstagsfeier O. im Kletterwald vergessen wurde ...
Ich geben eine humorvolle Antwort (gemäß Ratgeber der beste Weg im Umgang mit Narzissten, vor allem für einen selbst) und harre der Dinge die da kommen mögen.

O. hat Samstag nicht angerufen, aber das verstehe ich. Die Mutter hat kaum noch Kontrolle über O. und das läßt sie noch mehr Druck ausüber und die Prozess des Bruches zu ihrer Tochter damit nur beschleunigen.

Zur AFT habe ich inzwischen Richtlinien gefunden (die auch für die Leute bei mir bindend sein müssten - das kläre ich Dienstag), welche meinem Bauchgefühl für eine solche Tätigkeit entsprechen und von die Leuten bei mir natürlich nicht eingehalten werden. Was hab ich eigentlich verbrochen, dass hier immer unfähige/unwillige Helfer auftauchen.



Donnerstag, 18. August 2016
AFT+JA
So nun das Gespräch beim Jugendamt über die schlechte Arbeit der AFT.

Die Teamleiterin ist nicht dabei (nur im Gericht, wie mir erklärt wird - obwohl sie eigentlich die Fallbearbeitung übernommen hat).

Also unsere Beraterin + X und Y. Die Mutter hatte vorher ihr Gespräch und war wohl auch nicht zufrieden mit der Arbeit - k.A. was sie auszusetzen hatte.

Ich rekapituliere die Ausgangssituation im März. Die Beraterin ergänzt (zu Hauptproblem Kommunikation) der fehlende Fokus der Eltern aufs Kind. Für sie ist das wichtig, damit es die Zielstellung für die AFT sein kann. Und das ist ausreichend schwammig, mit keine Überprüfung möglich ist.

Ich liste auf was alles nicht funktioniert hat (Ägypten, Geburtstage, Hort, Kommunikation). Die Beratung bestätigt das somit alles noch schlimmer geworden ist.

Ich kritisiere, dass so selten und keine gemeinsamen Gespräche geführt worden. - Das ist halt so, ich soll mich auf ihre Erfahrung verlassen.
Ich weise nach, dass sie meine Mail nicht lesen und sich nichtmal mit der Wissensachft und den Stuien beschäftigen wollen. - Das brauchen sie nicht, sie haben Erfahrung.
Ich beginne aufzuzeigen das insbesondere Frau X parteiisch ist - prompte Reaktion ohne Vertrauen können sie nicht helfen und ich könne das ruhig sagen und die Therapie endet.

Es wird wieder behauptet ich wolle von ihnen eine juristische Entscheidung. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt.

Die Kernfrage ist, möchte ich weiter machen? Ich versuche das genauer einzugrenzen. Das Ergebnis: Wenn wir weitermachen, dann ohne gemeinsame Gespräche und ohne aktuelle Wissenschaft ...

Die taugen einfach nichts ...



Dienstag, 16. August 2016
Überschlafene Briefe
Das letzte Treffen mit der AFT war so enttäuschend, dass ich eigentlich folgende eMail schreiben wollte.


Sehr geehrte Frau X,
Sehr geehrter Herr Y,

Ich habe über unser Gespräch gestern noch lange nachgedacht.

Sie sind beide Akademiker und haben mit ihrem Abschluss bewiesen, dass sie wissenschaftlich arbeiten können. Ihre Ausbildung basiert auf den damaligen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wenn sie heute ihren Abschluss machen würden, wären die neuen Erkenntnisse Teil einer solchen Ausbildung.

Sie, Frau X, haben selber gesagt, sie könnten vermutlich alle Punkte aus KiMiss unterschreiben. Und ich bin mir sicher, dass sie das könnten. Bitte schauen sie sich Beide die Arbeit an und entscheiden sie danach:
http://www.kimiss.uni-tuebingen.de/

Sie, Herr Y, haben klar ausgeführt, dass verschiedene Tiefenpsychologen vermutlich verschiedene Ansätze verfolgen würden, um erkannte Schwachpunkte anzugehen. Der Meinung bin ich auch. Aber alle würden vergleichbare Schwachpunkte sehen und angehen wollen.

Sie habe 10 Jahre Berufserfahrung und bestimmt viele Fälle gelöst. Aber sie können trotzdem keine Fälle vorweisen, bei denen sie die Langzeitwirkung nach 20 oder mehr Jahren überprüfen konnten. Solche Erkenntnisse können sie nur aus Studien gewinnen und in ihre Arbeit einfließen lassen. Und das erwarte ich von Ihnen.

Zum Abschluss noch eine Frage – sie brauchen sie mir nicht zu beantworten – warum erzeugt es bei Ihnen Druck, wenn sich sie nach den Grundprinzipien und der Ethik ihrer Arbeit frage?

Mit freundlichen Grüßen


Aber inzwischen bin ich der Meinung, dass es nichts ändern würde. Wenn die Leute nach 5 Monaten nichts über Studien etc. hören wollen, dann ändert die Mail auch nichts.