Feiern bis die Ex kommt
Nun ist schon wieder so viel Zeit ins Land gegangen. Es war einiges los, daher bin ich nicht zum Schreiben gekommen.
Vor einer Woche war am WE E.s Geburtstag. Und da liefen Ex-Frau und Ex-Schwiegermutter zur Hochform auf. Doch von Anfang an:
O. und E. sprechen schon lange von dem Geburtstag. Wenn E. gefragt wurde wer eingeladen werden soll, war O. die einzige Nennung. Auch O. hat sich sehr auf die Feier gefreut. Der Sachverhalt war der Mutter lange vorher bekannt (mindestens seit der Geburtstagsfeier im letztem Jahr). Die Einladungen wurden lange vorher verteilt. Um O. die Teilnahme zu ermöglichen wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet. Man möge im Hinterkopf behalten, dass der Geburtstag der Ex-Schwiegermutter genau eine Woche später, auch an einem Samstag ist:
WEs tauschen (O. kann an beiden Feiern entspannt teilnehmen) -> Abgelehnt
O. Freitag von der Schule abholen und Sonntag zur Mutter bringen -> Abgelehnt
O. Freitag von der Schule abholen und die Mutter holt sie nach der Feier -> Abgelehnt
Die Mutter bringt O. 15 Uhr und holt sie nach der Feier (19:30 Uhr) -> Gegenvorschlag, Abholung bereits 19 Uhr. Lange Diskussion, neuer Vorschlag der Mutter 18 Uhr, wenn ich damit nicht einverstanden bin 17:30 Uhr
Ich habe dann geschrieben – 15-19:30 Uhr oder gar nicht.
Die Mutter und deren Mutter (Ex-Schwiegermutter) bringen O. kurz nach 15 Uhr zu uns. Mutter und Ex-Schwiegermutter sind bereits sehr aggressiv und ermahnen mich, dass sie O. bereits 18 Uhr wieder holen wollen. Auf den Hinweis, dass dies so nicht vereinbart sei, wird gedroht O. bereits 17:30 Uhr abzuholen. Ich hab klar gemacht, dass ich mich auf eine solche Diskussion nicht mehr einlasse. O. hat sich zu dem Ganzen nicht positioniert, sie war einfach froh da zu sein und ist schnell reingelaufen.
Dass die Mutter O. zu 15 Uhr gebracht hat, ist eine Zustimmung zu meinem Minimalvorschlag - alles andere wäre absurd.
Die Feier war sehr schön, beim Geschenke auspacken und Spielen fragt mich O., ob sie heute mit E. in einem Bett schlafen dürfe. O. hatte offensichtlich bereits wieder vergessen, dass sie ja abgeholt werden sollte und man merkt, dass sie eigentlich was anderes gewöhnt ist und sich was anderes gewünscht hätte. O. war sehr enttäuscht, als ich ihr erklären musste, dass die Mutter sie wieder abholen wird.
Ich habe es explizit vermieden hier mit dem Kindeswunsch als Begründung eine neue Diskussion zur Übernachtung zu starten, habe es aber der Mutter schrieben und erklärt, sie mögen doch erst 19:30 Uhr wieder auftauchen.
Ab 17:30 Uhr bis zuletzt 18:10 Uhr haben wir den Dorfplatz in Auge behalten und niemanden gesehen. Wir waren sehr erleichtert und haben angenommen, dass es nur keine weitere Störung der Feier gibt.
Laut meiner Schwiegermutter (wohnt unter uns) kamen die Mutter und die Ex-Schwiegermutter ca. 18:15 Uhr und begann sofort lautstark zu klingeln, zu schreien und am Tor zu rütteln und davorzutreten (dabei wurde die Schließmechanik zerstört). Wir haben die Beiden etwas später bemerkt, da die Kinder gerade geräuschintensiv mit Hüpftieren unterwegs waren.
Der Auftritt war uns auch vor Gästen und Nachbarn sehr peinlich. Die Kinder waren verunsichert und verängstigt. Wir haben uns auch mit den Gästen beraten (unter anderem: Berufsschullehrerin, Gymnasiallehrer, Regierungsrätin) und beschlossen das Theater zu beenden und O. „rauszugeben“. O. war auch sehr verängstigt und meinte „Ich will eigentlich hierbleiben, aber dann sind Mama und Oma sauer“.
E. war die Ganze Zeit so verunsichert, dass sie mich nicht mehr losgelassen hat und ich sie mit zur Tür nehmen musste. Der Radau unten wurde immer schlimmer.
O. ging vorne weg, blieb aber innen am Tor stehen und öffnete das Tor. Draußen standen die Mutter und die Ex-Schwiegermutter, welche sofort nach ihr griffen und an ihr zerrten.O. wollte offensichtlich nicht sofort mit. Die Damen schrien mich auch sofort an, die Anwesenheit der Kinder dabei komplett ignorierend. Man konnte ja gut davon ausgehen, dass O. mitgeht, wenn ich sie schon zur Tür bringen. Aber ich habe noch nie, so aggressive und hasserfüllte Menschen erlebt. Ich war geschockt.
Der Vorschlag, dass O. was zur Sache sagen könnte, wird von beiden Frauen sofort niedergeschrien – das Kind wäre sowieso beeinflusst. O. kommt nicht dazu etwas zu sagen, fängt an zu weinen. Die Frauen schreien weiter, beleidigen mich und meine Familie und ziehen O. mit Gewalt raus. Der Vorschlag mal ans Kind zu denken ruft nur noch lauteres Geschrei und weitere Beleidigungen hervor. E. (3 Jahre!) sagt klar „das ist mein Geburtstag, O. soll da bleiben.“. Die Frauen ignorieren das.
Als O. inzwischen ganz vor dem Tor ist, reißt sie sich los und rennt plötzlich weg. Es gibt nur zwei Möglichkeiten – Richtung Auto der Mutter oder Richtung Nachbarhof. O. rennt in Richtung Nachbarhof. Die Frauen sofort hinter, ich folge so schnell es mit E. auf dem Arm möglich ist. Die Straße ist eine Sackgasse und so muss O. anhalten und die Frauen holen sie ein. Die Mutter hält sie nun mit beiden Händen brutal fest und führt sie Richtung Auto. Ich bin wütend und resigniert zugleich. Ich gehe neben O. und versichert ihr, dass es mir leid tut und ich sie sehr lieb hab.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll und will wieder ins Haus gehen. Da beginnen die Damen erneut die Diskussion und fragen nach der Jacke von O.. Ich will erstmal E. beruhigen und dann die Sachen holen. Das „Gespräch“ wird wieder intensiver, die Frauen versuchen offenbar mich davon zu überzeugen, dass ihr Verhalten richtig ist. Im Laufe des Gespräch wird deutlich, das sie ein „besonderes“ Abendessen mit der Oma geplant hätten. Als der Ton etwas sachlicher wird, schlage ich noch einmal vor, O. etwas sagen zu lassen. Sofort wird wieder geschrien, beleidigt und Manipulation vorgeworfen. O. kann wieder nichts sagen, hat sich inzwischen in ihr Schicksal gefügt und steht da, wie ein Häufchen Elend – festgehalten durch die Mutter.
Ich breche das Ganze an dieser Stelle ab und gehe rein um O. Sachen zusammenzusuchen. Als die Ex-Schwiegermutter zu folgen versucht, erkläre ich ihr, dass sie kein Recht habe, das Grundstück zu betreten. Sie tut es trotzdem und ich ermahne sie erneut. Sie verlässt das Grundstück.
Ich halte die Angelegenheit damit erstmal für erledigt, gehe rein, um mit E. zu reden und die Sachen zu holen. Kurze Zeit später erscheint O. wieder im Flur. Ich bin sehr überrascht. Sie solle ihre Sachen holen. Ich frage ob es ihr gut geht und sie kommt hoch. Auf die Frage antwortete sie „Nein, ich will hierbleiben, aber wenn ich jetzt nicht gehe, dann sind Mama und Oma sauer.“ Außerdem habe die Oma erklärt sonst die Polizei zu rufen, was O. sichtlich verängstigt hat. Wir erklären ihr, dass sie trotzdem gehen könne und müsse, sonst hätte die Sache nie ein Ende. Das Gespräch hat etwas länger gedauert, mit viel drücken und trösten.
Plötzlich hörten wir Schritte und Geschrei auf der Treppe: Mutter und Ex-Schwiegermutter hatten – trotz mehrmaliger Aufforderung dies zu unterlassen – Hof und Haus eigenmächtig betreten und schreien, u.a. „Ich will mein Kind“. Als meine Partnerin dies merkt rennt sie wütend die Treppe runter und die Damen verlassen das Haus fluchtartig.
O. hat sich noch verabschiedet und ich hab sie zur Tür gebracht.
Die anderen Gäste sind 19:30 Uhr gegangen.
Ein paar Zitate:
„Das ist Kidnapping!“
„Das ist mein Kind, darüber bestimmst Du nicht!“
„Ich will mein Kind wieder!“
„Wenn wir Dich nicht hätten – brauchen würden wir Dich nicht“ - gerichtet an mich , im Beisein von O..
Was hätte man tun können?
O. nicht einladen ist keine Option, sonst fühlt sie sich unwillkommen.
Es wurden rechtzeitig verschiedene Optionen angeboten – insbesondere solchen, welche ein direktes Aufeinandertreffen verhindern. Insbesondere der naheliegende - die Wochenenden zu tauschen – wurde ablehnt. Die Ex-Schwiegermutter hat in der folgende Woche Geburtstag (Samstag 07.03.). O. könnte an ihrem Geburtstag bei ihr sein. Aber so wird O. (wie letztes Jahr) zusätzlich noch erklärt, dass dies nicht geht, weil sie ja beim Vater ist.
Die klare Aussage – bis 19:30 Uhr oder gar nicht – wurde von der Mutter ignoriert. Sie brachte O. 15 Uhr und O. nun nicht zu nehmen war auch keine Option.
Statt ruhig zu reden, als O. am Tor erschien (was ja vermuten ließ, dass sie nun mit fährt) – wurde sofort gezerrt und geschrien. Appelle doch ruhig zu bleiben blieben ungehört.
Einzige Lösung: O. 18 Uhr fertig mit alle Sachen alleine vor die Tür zu stellen. Hätte das irgendwer gemacht?
Langfristige Lösung – keinerlei Absprachen mehr, welche ein Auftauchen der Mutter bei unserem Haus beinhalten.
Nebenschauplatz: Anzeige wegen Hausfriedensbruch
Ende vom Lied: wir haben unsere passive Haltung – möge der Narzisst mit seinem Antrag (alleiniges Sorgerecht) scheitern – aufgegeben und ich habe eine Antrag auf alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht gestellt. Inklusive Hinweise auf viel Umgang für die Mutter und weiteres Interesse an klärenden Gesprächen. Mal schauen was daraus wird.
Aber es kann so nicht weiter gehen, es wird ja immer schlimmer. Die Mutter setzt O. aktiv dem ganzen Stress aus und trifft keine Entscheidung in O.s Sinne. Das muss enden. Ich hoffe das Gericht legt seine Muttibrille ab und schaut sich die Fakten objektiv an.
So und am letzten WE, war O. nun bei uns. Da ihre Oma am Samstag Geburtstag hat, habe ich O. gefragt, ob sie sie anrufen und gratulieren möchte. O. wollte und so haben wir sie anrufen lassen (und das Zimmer verlassen, damit sie ungestört ist).
Ich habe angenommen (da das von der Mutter immer so propagiert wird), dass der Geburtstag nachgefeiert wird, wenn O. wieder bei der Mutter ist. Ich habe also damit gerechnet, dass entweder keiner da ist, oder die Oma mehr oder weniger alleine zu Hause sitzt.
Nun es war Party. Alle waren da. Nur O. nicht.
Da O. weiß, dass ich angeboten habe die WEs zu tauschen (um an beiden Feiern teilnehmen zukönnen) , war sie am Boden zerstört – „die wollten ohne mich feiern“, „die wollen mich nicht dabei haben“. Ich habe versucht sie zu trösten, dass sie vielleicht noch mal feiern, wenn sie dabei ist. Hat nicht viel gebracht.
Da die Mädels zusammen schlafen, haben wir wegen E. noch ein Babyfon am Start (wissen sie auch). In der Nacht hat O. dreimal bitterlich geweint. Ich bin jedesmal hin, aber sie war nicht wirklich zu beruhigen. Nach ca. 10 Minuten hat sie jeweils wieder richtig geschlafen. Am Morgen konnte sie sich nicht daran erinnern.
Die Entscheidung den Psychologen per Gericht durchzusetzen war richtig. O. braucht die Unterstützung. Und auch der neue Antrag auf alleiniges ABR ist angemessen.
zyllyn am 12. März 15
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