Freitag, 3. Juli 2015
Long time, no see
So, nun ist mal wieder etwas Zeit ins Land gegangen. Ich hatte nicht die Kraft hier regelmäßig reinzuschreiben.

O. war mehrmals bei uns. Es war meist ähnlich. Am Anfang vom WE hippelich, teilweise trotzig – am Ende ruhiger, entspannter. Und kurz vor der Schule Bauchschmerzen.

Es sind ja nun „meine“ Umgänge. Ab Freitags von der Schule. Ich hole O. immer mittags ab, auch damit wir mehr Zeit haben. Das hindert die Mutter aber nicht auf freitagnachmittags noch Termine zu legen, bzw. O. für solche anzumelden. Jedes Mal gibt es wieder einen Konflikt und jedes Mal steht O. als trauriges Häufchen in der Mitte. Und es sind so wichtige Termine wie bei einen Fußballspiel zuzuschauen. Nicht das O. jemals Interesse für Fußball gezeigt hätte.

Vorgestern konnte ich mal mit der Lehrerin reden. In Ruhe. Es ist erschreckend wie viele Ansichten wir teilen (von denen aber die meisten von der Mutter abgestritten werden):
- O. ist zu früh eingeschult worden
- O. braucht mehr Förderung, muss mehr lernen
- O. hat Konzentrationsschwierigkeiten
- O. sitzt nicht ohne Grund direkt vor dem Lehrertisch
Gymnasium ist noch kein Thema aus Richtung der Schule, wohl aber aus Richtung Mutter. Das stresst O.
O. sollte nicht auf ein großes Gymnasium gehen, wie von der Mutter gesetzt (vor allem noch nicht ab Klasse 5), lieber bis 7 oder 8 warten, oder eine Schule die derzeit keine Noten vergibt. Insbesondere die letzte Aussage hat mich überrascht. Ich dachte dass ich mit der Einschätzung alleine bin.

Laut Aussage der Mutter wird ausreichend gelernt. Da O. frühestens 17:30 Uhr zu Hause ist, fragt man sich wann. Und die Noten werden schlechter, also bleibt wohl auch nicht viel hängen.
O. hat z.B. erzählt, sie hätten vor der letzten Mathematikarbeit bis 21:30 Uhr gelernt. Ergebnis 0/24 Punkten. Und laut Lehrerin konnte sie den Stoff im Unterricht.

Naja demnächst wird das Gegengutachten fertig und bis dahin muss ich noch einiges lesen und schreiben. Ich hoffe ich kann den Richter von den Ideologien der anderen Verfahrensbeteiligten (Mutter, Jugendamt, Verfahrensbeistand) abbringen, hin zu fachlichen Meinungen basierend auf aktueller Forschung (also irgendwas nach den 70er des letzten Jahrhunderts …).

Und vielleicht noch ein schönes Sprachbild: "Manchmal ist Mama wie ein wutgesteuerter Roboter".