Montag, 10. August 2015
Kontakt
O. hat zum Geburtstag ein Handy von meinen Eltern bekommen. Primär, um etwas mehr Kontakt halten zu können. Ihre Mutter, deren Mutter und Schwester haben sofort und intensiv Gebrauch gemacht.
Kurz bevor O. zurück zu Mutter ist, hat sie sich mehrfach versichert, dass ich sie anrufe. Jeden Abend. Seit nunmehr 10 Tagen konnten wir zweimal telefonieren. Seit dem gibt es sehr selten mal ne SMS. Die Mutter darf es nicht merken (O.s Worte). Alles passiert heimlich. Es ist so traurig.

O. wünscht sich schon lange eine Katze. Ich habe das immer unterstützt, insbesondere, da auch Studie zeigen, dass Trennungskindern ein solcher „Freund“ viel Ruhe und Stabilität geben kann. Eigentlich sollte sie schon letztes Jahr eine bekommen, aber da kam die Umgangsunterbrechung dazwischen. Daher nun dieses Jahr. Da die Katze auch alt genug sein sollte, bevor sie von ihrer Mutter weg kommt, fiel es etwa mit O.s Geburtstag zusammen. O. hat sich riesig gefreut und sehr gekümmert.

Nun hat die Mutter zwischenzeitlich versprochen, O. bekommt bei ihr eine Katze – weil ich ihr ja (letztes Jahr) keine geschenkt habe ... Bis zur tatsächlichen Katze hat es aber noch nicht gereicht:
- Erst hieß es: irgendwann nach dem Umzug, eine teure Rassekatze
- Als es soweit war gab es erstmal einen Kratzbaum, aber leider keine Katze
- Da es bei uns dann eine junge Katze gab, muss nun auch eine junge (aber vermutlich immernoch teuere Rassekatze) sein, also an der Verzögerung bin ich „Schuld“
- Nun hat es sich wieder verzögert, weil die Katze erst nach dem Urlaub (Besuch bei der Oma) kommen soll
- Und ich bin mir sicher, auch dann gibt es einen neuen Verzögerungsgrund

Unabhängig davon gibt es inzwischen auch O. zu denken, wo die Katze den bleiben soll, wenn Mutter und Tochter den ganzen Tag auf Arbeit oder in der Schule sind.

Mal sehen wie das alles weitergeht.



Donnerstag, 6. August 2015
Gegengutachten
Das Gegengutachten ist inzwischen fertig geworden.
Es ist haarsträubend. Der vom Gericht bestellte Gutachter hat gar nicht die notwendige Qualifikation, um die Fragen des Gerichts zu beantworten. Er hat keine Aktenanalyse durchgeführt. Die Gespräche waren nicht ausreichend strukturiert und dokumentiert. Die Tests sind alle bis auf einen unwissenschaftlich. Die Analyse der Daten ist reine Mutmaßung. Die Schlüsse, die der Gutachter zieht, sind rein subjektiv und nicht einmal auf Basis seiner Daten nachvollziehbar. Die Literatur ist veraltet.
Das Ergebnis höchst fragwürdig!

Mal sehen was das Gericht daraus macht. Außerdem ist inzwischen das KiMiss Rating verfügbar: http://www.kimiss.uni-tuebingen.de/de/2014results.html
Die Mutter erfüllt ca. 90 der 151 Items: http://www.kimiss.uni-tuebingen.de/de/2012liste.html
Je nach Schweregrad reichen bereits ein Item, damit ein Kind in den anderen Haushalt wechseln sollte. Wenn man mal zusammenrechnet, dann sollte O. aus ungefähr 20 Gründen zu mir wechseln.

Erschreckender Weise, sind sogar „Empfehlungen“ vom Jugendamt und Verfahrensbeistand auf der Liste. Die Damen haben also aktiv gegen O. gehandelt. Aber auch das hat vermutlich keine Konsequenzen.



Montag, 27. Juli 2015
Ferien
Seit zwei Wochen ist O. nun bei uns. Da ich sie Freitag nicht in der Schule abholen durfte, konnten wir sie erst Samstagmittag abholen und dann direkt in den Urlaub fahren. Ich wäre ja lieber über Nacht gefahren, aber so ging das nicht. Und ein Sommertag im Auto ist doch auch was Tolles …

Die Mutter hat wiedermal inszeniert – eine Kofferübergabe. Diesmal ohne Klamotten, einfach nur Spielzeug. Der Koffer war nicht mal halb voll. Ich habe das Lieblingskuscheltier mitgenommen und den Rest dagelassen. Wie die anderen Male auch. Wie bereits bei Gericht etc. besprochen. Mehrmals.

Der Urlaub war schön, die Kinder haben sich gut vertragen. Die ersten Tage waren wie immer etwas anstrengender, O. muss sich erst an „mehr“ Regeln gewöhnen, als bei ihrer Mutter. Und die Ganzen Falschinformationen der Mutter abschütteln.

Im Urlaub war dann O.s Geburtstag. Und diesen Samstag haben wir zuhause nachgefeiert. Wir immer ist es schwer die Gäste ranzubekommen, viele sind im Urlaub.
Die Feier war schön, die Kinder haben viel im Garten gespielt und gebadet. Ihre beste Freundin hat übernachtet und ihre Mutter (beste Freundin von O.s Mutter) hat sie am nächsten Tag abgeholt. Und dann haben wir natürlich auch geredet. Sie war größtenteils schockiert, unserer „Seite“ der Geschichte zu hören. Und ich fand es erschreckend, zu erleben, wie viele Lügen die Mutter erzählt. Es wird alles rumgedreht, alles verdreht, alles falsch erzählt.
Ich denke es hat sie auch betroffen gemacht – sie hat selber zugegeben, dass viele Sachen mehr Sinn ergeben, so wie wir sie erzählen. Aber es ist hat ihre beste Freundin. Vermutlich sehen wir sie sobald nicht wieder. Ach wenn die Kinder sich das wünschen.

Gestern hat O. irgendwie realisiert, das die Zeit bei uns bald wieder vorbei ist. Sie hat genau gefragt wie lange sie noch da ist. Das ist auch an Wochenenden immer der „turning point“. Sie hat gesagt, dass sie uns vermisst. Und sie weiß, dass sie uns dann fünf Wochen lang nicht sieht. Vielleicht klappt es mit telefonieren – meine Eltern haben ihr ein Handy geschenkt. Sie hat sich abends in den Schlaf geweint. Ich bin lange bei ihr geblieben.