Freitag, 30. September 2016
Eskalation Stufe III
Letzte Woche war mein Geburtstag und ich hatte Urlaub. Überraschend hat O. den Hort verlassen und ist alleine mit Bahn und Bus zu mir nach Hause aufs Dorf gefahren. Ich habe sogleich die Mutter informiert.
Die Mutter hat O. gesucht, inklusive Meldung bei der Polizei (Stadt) - hat aber weder bei mir, noch bei O. auf dem Handy angerufen. Die Mutter bestand darauf, dass ich O. zu ihr zurückbringe. Zwischenzeitlich hat mich die Polizei angerufen, um den Sachverhalt zu klären. Der Polizist kam zu dem Schluss, dass O. entweder von der Mutter abgeholt, oder am nächsten Tag von mir in die Schule gebracht wird. Dies wolle er auch so der Mutter kommunizieren.

Am nächsten Tag habe ich O. in die Schule gebracht. Als ich nach Hause kam, war sie wieder da. Ich habe wieder die Mutter informiert. Die Mutter war wieder bei der Polizei, diese hat mich wieder angerufen – mit einem ähnlichen Ergebnis wie am Vortag. Außerdem habe ich beim Jugendamt angerufen – bin aber am Ende an das Jugendamt vom Landkreis verbunden worden. Auch hier bekam ich Aussage O. der Mutter zu übergeben, falls diese vorbeikommt. Aber nicht gegen den Kindeswillen zu handeln – sprich wenn O. nicht mit will, dann muss sie nicht.
Diesmal kam die Mutter vorbei. O. und ich sind rausgegangen. O. hat klar gesagt, sie will nicht mit. Die Mutter hat sofort mit Polizei gedroht. Ich habe der Mutter erklärt was mir Polizei und Jugendamt gesagt haben.
Eine Stunde später kam die Polizei (Landkreis) und hat sich mit O. unterhalten. Danach hat die Polizei mit dem Jugendamt und den eigenen Vorgesetzen gesprochen. Im Anschluss haben die Polizisten erklärt, O. hätte klar gesagt, nicht zur Mutter zu wollen. Sie wollen Halbe-Halbe leben. Und wenn die Mutter nicht zustimme, dann wollen sie ganz bei mir leben und notfalls immer wieder weglaufen. Die Polizei werde O. nicht mit Gewalt ins Auto der Mutter setzen. Dies haben sie auch der Mutter erklärt – nach ca. einer Stunde (und einem Gespräch der Mutter mit dem Vorgesetzten des Polizisten) ist die Mutter dann ohne O. weggefahren.

Am nächsten Tag habe ich O. in die Schule gebracht und bin zum Jugendamt gefahren. Hier liefen bereits alle Informationen zusammen. Wir haben vereinbart, dass O. nachmittags von der Mutter gebracht und angehört wird. O. wurde angehört und hat wieder vehement Halbe-Halbe gefordert. Obwohl dann drei Jugendamtsmitarbeiter der Mutter dies erklärt und erläutert haben, hat die Mutter eine entsprechende Vereinbarung abgelehnt.
Nach zweieinhalb Stunden Gespräch haben wir übergangsweise einen „Papatag“ (immer donnerstags) vereinbart. Als dies O. eröffnet wurde, hat sich diese sofort 7 Papatage gewünscht. Hat die Mutter aber nicht bewegt.
Im Gespräch hat die Mutter vehement ein Wechselmodell abgelehnt („Der ist schlecht für mein Kind“, „Ich werde nie zustimmen“) und auch eine weitere Beratung (das Jugendamt machte ein entsprechendes Angebot) erscheint mir unwahrscheinlich (sehr abwertend: „Wie oft muss ich DEN denn dann sehen?“).

Die AFT wird nach Aussage vom Jugendamt durch das Jugendamt beendet, da es nicht die richtige Maßnahme für unsere Situation sei.
Aber das alles hab ich noch nicht schriftlich. Bis jetzt hat das Jugendamt noch nichts geschickt.

Die Mutter hat O. das Handy abgenommen und bis jetzt noch nicht wiedergegeben. Ich habe Anzeige erstattet.

O. hatte Taschengeld in ihrem Ranzen. Das hat die Mutter auch verschwinden lassen.



Montag, 19. September 2016
Vormittags Recht und Nachmittags Frei
Dieses Vorurteil über Lehrer wurde mir an der Schule von der Direktorin mal wieder bestätigt.

Es gab ein Gespräch zwischen der Direktorin, stellv. Direktor, Klassenlehrerin, Mutter und mir. Thema war der Hort, bzw. das Kontaktverbot für mich wärend des Horts.

Es war kein sinnvolles Gespräch möglich. Ich durfte quasi nie ausreden. So schlimm habe ich das noch nie erlebt.
Wenn ich tatsächlich mal ein Argument anbringen konnten, dann wurde entweder mit Hausverbot oder Gesprächsabbruch gedroht. So richtig wie im Kindergarten, mit Stuhl wegschieben und halb aufstehen ...

Und es kamen total schwachsinnige Meinungen. Z.B. - Wenn ich eine Zeugniskopie haben wolle, dann könnte man darüber nachdenken. Und man müsse prüfen, ob mir die Kosten in Rechnung gestellt werden. Das sowas ein Informations-Grundrecht der Eltern nach Schulgesetzt ist, wird dabei komplett außen vor gelassen.

Mit solchen Leute braucht man nicht zu reden. Wenn es meine anderen Kinder betreffen würde, dann würde ich einfach gehen. Im Zweifelsfall ins Ausland.




Ein paar Tage später war Elternabend. Ich habe mich komplett zurückgehalten. Das ging auch gut, weil andere Eltern mir wichtige Punkte angesprochen haben. Nicht das sie sinnvolle Antworten oder gar Lösungen erhalten hätten. Es ist halt so ...

Am Ende bin ich noch geblieben, um mit der Lehrerin einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Die Mutter ist relativ schnell gegangen. Aber dann war ihr das wohl doch nichts und sie kam nochmal zurück. Um sich an den Gesprächstermin dranzuhängen.
Nachdem sie weg war, habe ich mit der Lehrin weitergeredet und diese dazu bewegen können, mit jedem Elternteil ein Gespräch zu führen. Aber nur mit Protokoll.

Nachdem ich dies der Mutter mitgeteilt habe, hat diese widersprochen. Es wären gemeinsame Gespräche vereinbart gewesen. Und sie hätte den Termin schon fest eingetragen. Ich habe angeboten, dann einfach zu einem anderen Termin zu kommen. Mal schauen wie sie darauf reagiert. Die Lösung ist bestimmt zu einfach.



Dienstag, 6. September 2016
Ende AFT
Am Freitag hatte ich eine Nachricht auf dem AB. Herr X teilt mir mit, die Therapie ist beendet. Weil ich keinen therapeutischen Auftrag erteilt habe ...
Er wollte nochmal anrufen, bis herrscht aber Funkstille.

Ich hab die ganze Sache meinem Anwalt übergeben. Ich hoffe jetzt komme Bewegung rein.

O. hat letzte Woche oft angerufen. Am WE kamen noch SMS. Heute nichts.

Nach allem was ich geschrieben habe, dürfte O. eigentlich nicht mehr im Hort betreut werden. Mal schauen, wann ich was höre.