Eskalation Stufe III
Letzte Woche war mein Geburtstag und ich hatte Urlaub. Überraschend hat O. den Hort verlassen und ist alleine mit Bahn und Bus zu mir nach Hause aufs Dorf gefahren. Ich habe sogleich die Mutter informiert.
Die Mutter hat O. gesucht, inklusive Meldung bei der Polizei (Stadt) - hat aber weder bei mir, noch bei O. auf dem Handy angerufen. Die Mutter bestand darauf, dass ich O. zu ihr zurückbringe. Zwischenzeitlich hat mich die Polizei angerufen, um den Sachverhalt zu klären. Der Polizist kam zu dem Schluss, dass O. entweder von der Mutter abgeholt, oder am nächsten Tag von mir in die Schule gebracht wird. Dies wolle er auch so der Mutter kommunizieren.

Am nächsten Tag habe ich O. in die Schule gebracht. Als ich nach Hause kam, war sie wieder da. Ich habe wieder die Mutter informiert. Die Mutter war wieder bei der Polizei, diese hat mich wieder angerufen – mit einem ähnlichen Ergebnis wie am Vortag. Außerdem habe ich beim Jugendamt angerufen – bin aber am Ende an das Jugendamt vom Landkreis verbunden worden. Auch hier bekam ich Aussage O. der Mutter zu übergeben, falls diese vorbeikommt. Aber nicht gegen den Kindeswillen zu handeln – sprich wenn O. nicht mit will, dann muss sie nicht.
Diesmal kam die Mutter vorbei. O. und ich sind rausgegangen. O. hat klar gesagt, sie will nicht mit. Die Mutter hat sofort mit Polizei gedroht. Ich habe der Mutter erklärt was mir Polizei und Jugendamt gesagt haben.
Eine Stunde später kam die Polizei (Landkreis) und hat sich mit O. unterhalten. Danach hat die Polizei mit dem Jugendamt und den eigenen Vorgesetzen gesprochen. Im Anschluss haben die Polizisten erklärt, O. hätte klar gesagt, nicht zur Mutter zu wollen. Sie wollen Halbe-Halbe leben. Und wenn die Mutter nicht zustimme, dann wollen sie ganz bei mir leben und notfalls immer wieder weglaufen. Die Polizei werde O. nicht mit Gewalt ins Auto der Mutter setzen. Dies haben sie auch der Mutter erklärt – nach ca. einer Stunde (und einem Gespräch der Mutter mit dem Vorgesetzten des Polizisten) ist die Mutter dann ohne O. weggefahren.

Am nächsten Tag habe ich O. in die Schule gebracht und bin zum Jugendamt gefahren. Hier liefen bereits alle Informationen zusammen. Wir haben vereinbart, dass O. nachmittags von der Mutter gebracht und angehört wird. O. wurde angehört und hat wieder vehement Halbe-Halbe gefordert. Obwohl dann drei Jugendamtsmitarbeiter der Mutter dies erklärt und erläutert haben, hat die Mutter eine entsprechende Vereinbarung abgelehnt.
Nach zweieinhalb Stunden Gespräch haben wir übergangsweise einen „Papatag“ (immer donnerstags) vereinbart. Als dies O. eröffnet wurde, hat sich diese sofort 7 Papatage gewünscht. Hat die Mutter aber nicht bewegt.
Im Gespräch hat die Mutter vehement ein Wechselmodell abgelehnt („Der ist schlecht für mein Kind“, „Ich werde nie zustimmen“) und auch eine weitere Beratung (das Jugendamt machte ein entsprechendes Angebot) erscheint mir unwahrscheinlich (sehr abwertend: „Wie oft muss ich DEN denn dann sehen?“).

Die AFT wird nach Aussage vom Jugendamt durch das Jugendamt beendet, da es nicht die richtige Maßnahme für unsere Situation sei.
Aber das alles hab ich noch nicht schriftlich. Bis jetzt hat das Jugendamt noch nichts geschickt.

Die Mutter hat O. das Handy abgenommen und bis jetzt noch nicht wiedergegeben. Ich habe Anzeige erstattet.

O. hatte Taschengeld in ihrem Ranzen. Das hat die Mutter auch verschwinden lassen.