Termin vor dem OLG
Als ich komme, sind Mutter und Kind schon da. O. freut sich riesig mich zu sehen.
Das Gericht entscheidet schon bevor es losgeht, dass O. zu Beginn noch nicht gehört wird. Das sellt die Mutter vor ein Problem, das der Betreuer für O. noch nicht da ist. Nach ca. 20 Minuten können wir anfangen.
Das Gericht ist deutlich voreingenommen - Ich bekomme Sprüche zu hören wie "Na sie haben doch Umgang.", "Warum wollen sie sich das überhaupt antun - es ist doch einfacher für sie, wenn sie das Kind Montags nicht in die Schule bringen müssen."
Die Mutter ist mal wieder nicht in der Lage auf klare Fragen direkte Antworten zu geben.
Kindesbeistand und Jugendamt folgen dem Verfahren nur halb und sitzen eher wie Schulmädchen da und kichern über Privatthemen.
O. hat auf Befragungen bisher nicht sinnvoll reagiert. Ich wollte nie eine Gerichtsverhandlung und ich habe auch vor dem AG gesagt, das O. nicht befragt werden sollte, um ihr den Stress zu ersparen. Die Gegenseite und der Richter waren andere Meinung. Die Befragung damals hat ein Kind offenbart, was massiv versucht der Situation zu entgehen (durch verstecken oder rumalbern). O. wird diesmal nicht befragt - gut!
Das Verfahren selber orientiert sich nur an den Anträgen der Eltern - es ist wie auf einem türkischer Basar. Das Kindeswohl wird nie hinterfragt. Am Ende wird die Zustimmung von Kindesbeistand und Jugendamt eingeholt.
Das Ergebnis war im Rahmen der Voraussetzungen (siehe oben) in Ordnung. Wir haben jetzt Planungssicherheit was Ferientermine angeht.
Aber O. wird weiter dem Stress der "Übergabe" ausgesetzt. O. darf ihren Ranzen nicht mit zu uns nehmen. Der Sonntag wird weiter sinnlos zerrissen.
O.s erste Frage nach dem Verfahren (im Beisein der Mutter) - "dauert der Papatag jetzt wieder länger?" - muss ich leider verneinen. Auch nach der Verabschiedung hat O. mir weiter gewunken.
Es wird noch Jahre dauern bis die Forschungsergebnisse der letzten 30 Jahre bei deutschen Gerichten ankommen.
zyllyn am 19. März 14
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