Freitag, 15. Juli 2016
Zeugs
Schon wieder ein paar Wochen vergangen. Zwei neue Krebserkrankungen in der Familie und im engen Freundeskreis. Das kostet viel Kraft und Zeit. Da ist so ein sinnloser Trennungszoff um ein Kind nur umso störender. Zumal sich der ja leicht beheben ließe – im Gegensatz zu Krebs.

Da hatten wir eine Zeugnisübergabe (Abschluss der Grundschule). Der Mutter kam es nicht in den Sinn, mir mitzuteilen, dass die Eltern eingeladen sind. Ich habe es per Zufall erfahren. Die Empfehlung der AFT war nicht hingehen und Konflikt vermeiden. Was hätte O. daraus lernen sollen? Das der Papa kein Interesse hat und nicht kommt? Schwachsinn.
Ich war dort, rechtzeitig. Die Mutter tauchte mit Kind erst in allerletzter Sekunde auf. O. hat sich sehr gefreut mich zu sehen.
Es war deutlich zu sehen, das O. noch nicht soweit wie die anderen Kinder ist, weder körperlich (halben Kopf kleiner als der Rest) noch geistig (viel verschüchterter und unsicherer). Während andere Kinder mit ‚schau mal drei Einsen‘ zu ihren Eltern liefen, kam O. mit gesenktem Kopf ‚nur zwei Dreien‘. Ich habe sie gleich gedrückt und auf die vielen anderen sehr guten und guten Noten hingewiesen.
Es kotzt mich an, dass die Mutter so einen Leistungsdruck aufbaut, dann aber nicht unterstützt und mir Hilfestellungen verwehrt. Es wirkt so, als soll das Kind kaputt gehen.

Danach habe ich O. weder gesehen noch gehört. Fast drei Wochen lang. Es gab eine SMS vom Handy der Mutter: „Hallo Papa, Ägypten ist toll. O.“.
Sprich ohne mich überhaupt zu fragen, fliegt die Mutter mit unserer Tochter in ein Land, für das das Auswärtige Amt Reisewarnungen ausgibt. Geiz ist geil …
AFT: Ruhe bewahren, wird schon nichts passieren. Ist zwar schade, dass sie nicht gefragt wurden, aber was soll man machen. Sprich die Berater bleiben bei dem Tenor - die Mutter kann machen was sie will, und der Vater hat alles zu schlucken.
Wie sie ein Visum ohne meine Zustimmung bekommen hat, ist mir unklar. Scheinbar braucht Ägypten Touristen so dringend, dass rechtliche Belange hinten anstehen können. Wenigstens ist O. heil zurückgekommen.

Und diese Woche gab‘s dann doch noch einen Anruf von O. (Alle Kontaktversuche meinerseits blieben erfolglos … keine Rückrufe oder irgend eine Reaktion auf AB-Nachrichten). Sie war bei der Oma mütterlicherseits. Diese war im Hintergrund zu hören:
- „das braucht der Papa nicht wissen“ (ich hatte gar nichts gefragt, O. war sich nur unsicher bzgl. Wochentage, als sie mir was erzählt hat)
- „das kannst Du ein anderes Mal erzählen“
- ...

Naja, morgen hole ich O. ab und am Sonntag ist ihr Geburtstag. Da ist auch ihre Geburtstagsfeier. Bei den Rückmeldungen der Gäste gab es dann etwas Verwirrung. Die Mutter hat eine zweite Geburtstagsfeier angesetzt und so haben die Klassenkameraden zwei Einladungen erhalten. Solche Sachen aufzuklären ist auch nervig. Sinnvolle Vorschläge (offizielle Einsätzung der AFT!) von mir bezüglich der Geburtstagsfeiern wurden und werden von der Mutter abgelehnt.