WE
Gestern, auf der Fahrt zur Mutter hat O. plötzlich gesagt, "Ich freue mich auf Mama, aber ich bin auch traurig das ich von Euch weg muss."
Ich habe ihr gleich erklärt, dass das ganz normal ist.
Aber man sieht, dass sie manche Dinge inzwischen besser begreift und in Worte fassen kann.
Bei der Mutter angekommen haben wir (ihre Schwester und ich) uns schon verabschiedet, als wir auf die Mutter gewartet haben - damit es dann, wenn die Mutter da ist, für O. leichter ist.
Die Mutter kam überschwenglich freundig die Treppe runter und hat O. begrüßt. Ganz echt wirkte das nicht.
O. hat das Ganze mittendrin unterbrochen, um noch einmal zu mir zu kommen und mich zu umarmen. Als sie dann auch ihre Schwester umarmt und hochgenommen hat, rief die Mutter gleich "mach das nicht" und setzte nach einer kurzen Pause nach "das ist schlecht für Deinen Rücken".
O. hat es nicht wirklich verstanden, ihre Schwester auch nicht.
Ich habe O. dann schonmal hochgeschickt, um kurz mit der Mutter zu reden. Ich habe nur angemerkt, dass O. beim nächsten Mal passender gekleidet sein sollte - sprich bei Minusgraden mit Mütze auf dem Kopf und vielleicht nicht in Reiterstiefeln.
Die verdreckte Hose (mit Farbe beschmiert) etc. habe ich gar nicht erst erwähnt. Aber die Mutter ging sofort hoch, was mir denn einfiele - die Sachen waren in Ordnung, und passend und überhaupt.
Naja mal sehen wie es nächste Woche ist.
zyllyn am 06. Januar 15
|
Permalink
|
|
Altes Jahr
So, es ist viel passiert und ich habe wenig Zeit zum schreiben gefunden. Daher hier einfach eine Zusammenfassung.
Das erste Wochenende mit O. nach fast einem halben Jahr war durchwachsen. Wie immer erstmal die Botschaft von der Mutter. Diesmal die dringende Bitte von O. sie doch zur Akrobatik-Weihnachtsfeier zu bringen. Wir erinnern uns – ich hatte dies bereits vor Gericht explizit zugesagt.
Bei der Feier selbst hatte O. viel Spaß, war aber meist alleine unterwegs, bei uns oder bei Ihrer Mutter. Diese hat uns erwartungsgemäß ignoriert – wir waren komplett mit allen Geschwistern angereist.
Ich hätte erwartet, dass O. mehr mit ihrer Nachbarfreundin Natalie aus Cospeda zusammen ist – und O.s Mutter mit Natalies Mutter. Die Mutter saß lieber alleine rum. Sehr eigenartig.
Am Ende hat O. mal wieder rumgezickt. Sie wollte ihre Schuhe nicht anziehen. Riesenaufstand wegen einer Kleinigkeit. Da wir nicht nachgegeben haben, hat sie die Schuhe am Ende doch angezogen und alles war wieder gut. O. kann bis heute nicht erklären, warum sie das so macht.
Die Mutter berichtete dem Gericht sehr ausführlich, wie gut O. in der Schule sei. O. selbst hat erzählt, dass sie das Notenspektrum bereits komplett ausgeschöpft hat (3. Klasse). Und diese Aussage passt viel besser zu O.s Verhalten. Bei Sachen die ihr Spaß machen, arbeitet sie konzentriert und sehr gut. Bei anderen verweigert sie komplett und dass führt dann schon mal zu ner 5 oder 6.
Heiligabend bekam ich Post von einem Gerichtsgutachter. Super Timing ...
Wie es aussieht will der Richter das tatsächlich durchziehen. Einige Tausend Euro für die Aussage, dass alles so bleibt wie es ist.
Am 30.12. durfte ich O. abholen. Das „nachgeholte“ Weihnachten.war sehr schön. O. hat nicht das bekommen was sie wollte (Playmobil Wohnhaus), sondern ein selbstgebautes Puppenhaus. Die Freude war riesig. Sie hat noch erzählt, bei Mama (inklusive Oma und Tante) gab es genau die bestellten Playmobilsachen. Dann wurde (deutlich länger) ausgeführt, was sie sich genau zu Ostern und zum Geburtstag wünscht. Das klingt irgendwie mehr nach Versandhaus, als nach Weihnachten.
Silvester war O. bei uns. Die kleinen Kinder sind 19:30 Uhr ins Bett verschwunden und O. durfte als „große“ noch mit uns Erwachsenen Abendessen. 21 Uhr ist sie dann freiwillig ins Bett gegangen, so müde war sie. Wie versprochen habe ich sie versucht 23:45 Uhr aufzuwecken. Das hat ungefähr bis 00:15 gedauert. Dieses Ergebnis hatten wir vor 2 Jahren schonmal. Damals hab ich aufgegeben und sie wieder hingelegt.
Dies ist mal wieder ein klares Zeichen, dass Kinder in diesem Alter sehr wohl noch viel Schlaf benötigen. Und wenn ich dann von O.s Nachbarin höre, dass sie öfters mit O. noch nach 21:30 Uhr am Fenster redet, dann sorge ich mich nicht grundlos.
Der Partner der Mutter ist (nach Aussage von O.) mal wieder auf Dienstreise (btw. er ist Polizist) oder Kur, oder sowas. Auf jeden Fall durfte sie „seinen“ Weihnachtskalender immer aufmachen. Weihnachten war er kurz da, um für O. ein Geschenk abzugeben. Aber im Weihnachtsurlaub war er nicht mit.
Da ich von gemeinsamen Freunden weiß, dass die Beziehung mal so und mal so läuft, denke ich mir meinen Teil.
Am letzten Tag hier waren wir Schlittschuhlaufen. Alles war schön bis zum Schuhe anziehen. Wiedermal der Bock und danach war alles gut. Und wieder keine brauchbare Erklärung.
Der Tag selber war anstrengender als sonst – wie immer wenn es zur Mutter zurück geht.
Und es ist nicht nachvollziehbar, warum ich sie heute (Sonntag) zur Mutter bringen muss, aber nächste Woche (dann Montag) in die Schule bringen darf.
31.12. war ja Termin für die Einigung zum Psychologen. Die Vorschläge der Mutter sind ein Heilpraktiker und zwei Psychiater. Da mir Psychiater zu schnell Drogen verschreiben, bevorzuge ich Psychologen und habe dies auch vor Gericht so erklärt.
Wenn überhaupt, dann gibt es Termine nach den Winterferien. Das ist in 6 Wochen. Wenn es weiter so zäh läuft, und die Mutter mit ihrer Verzögerungstaktik Erfolg hat, dann wird es frühestens was im Herbst …
Naja bis dahin ist der Gutachter auch durch.
zyllyn am 04. Januar 15
|
Permalink
|
|
Gericht mal anders
Mein letzter Eintrag war diesbezüglich etwas kurz.
Und da ich mich viel über die Gerichte beschwert habe, möchte ich nun auch etwas ausführlicher schreiben, was diesmal gut lief.
Der Richter an anerkannt, dass ich über die Umgangszeit bestimmen darf und die Mutter nicht permanent Termin vereinbaren kann, ohne mich zu fragen.
Der Richter hat der Mutter erklärt, dass 5 Hobbys für ein Kind vielleicht etwas viel sind.
Ich habe erklärt, dass O. bei uns gerne reitet. Worauf die Mutter einwirft, dass O. auch misten muß. Worauf der Richter erklärt, dass er dies für sehr sinnvoll und lehrreich für ein Kind hält.
Als die Mutter anfing sich zu beschweren, ggf. Schulsachen für kurzfristige Stundenplanänderungen in die Schule bringen zu müssen, hat der Richter gesagt: "Sie haben die Hauptsorge für O., falls ihnen dass zu viel ist, kann ich diese auch ihm übertragen" und er nickt in meine Richtung. Da war erstmal Ruhe.
Der Richter sieht die Notwendigkeit, dass O. zu einem Psychologen kommt, wenigstens zu Diagnose. Mit dieser, explizit erklärten Meinung, hat er die Mutter quasi gezwungen einer Diagnose zuzustimmen.
Außerdem hat er uns beide für erziehungsfähig erklärt, und damit eine Andeutung zum Thema Sorgerecht gemacht.
Einmal ging es der Mutter gut. Nachdem klar war, dass der Richter weniger als Freitag bis Montag nicht zulässt, hat sie erklärt – „Dann habe ich gleich einen Termin für Dich“ und auf die Akrobatikweihnachtsfeier am nächsten WE hingewiesen. Endlich wieder einen Termin „bestimmen“.
Nun mit einzelnen Terminen habe ich überhaupt kein Problem, insbesondere wenn ich vorher gefragt werde. Nun habe ich bereits im Gerichtssaal zugesagt. Dies wurde sogar protokolliert. Und trotzdem erklärt die Mutter am vergangenen WE, dass sie nicht wüsste, ob ich O. zur Feier bringe. Naja die Trainerin hat mich angerufen und wir konnten das klären.
Aber so ist sie. Im Mitteilungsheft steht auch öfters „O. wird heute von ihrem Vater abgeholt“. Obwohl sie seit Monaten weiß, dass es nicht stimmt. Und dann auch die Steigerung: „Falls O. heute wieder nicht von ihrem Vater abgeholt wird ….“. Und O. liest das, muss das lesen – da sie es ja jeden Tag vorlegt. Es ist einfach krank.
zyllyn am 08. Dezember 14
|
Permalink
|
|