Montag, 27. Juli 2015
Ferien
Seit zwei Wochen ist O. nun bei uns. Da ich sie Freitag nicht in der Schule abholen durfte, konnten wir sie erst Samstagmittag abholen und dann direkt in den Urlaub fahren. Ich wäre ja lieber über Nacht gefahren, aber so ging das nicht. Und ein Sommertag im Auto ist doch auch was Tolles …

Die Mutter hat wiedermal inszeniert – eine Kofferübergabe. Diesmal ohne Klamotten, einfach nur Spielzeug. Der Koffer war nicht mal halb voll. Ich habe das Lieblingskuscheltier mitgenommen und den Rest dagelassen. Wie die anderen Male auch. Wie bereits bei Gericht etc. besprochen. Mehrmals.

Der Urlaub war schön, die Kinder haben sich gut vertragen. Die ersten Tage waren wie immer etwas anstrengender, O. muss sich erst an „mehr“ Regeln gewöhnen, als bei ihrer Mutter. Und die Ganzen Falschinformationen der Mutter abschütteln.

Im Urlaub war dann O.s Geburtstag. Und diesen Samstag haben wir zuhause nachgefeiert. Wir immer ist es schwer die Gäste ranzubekommen, viele sind im Urlaub.
Die Feier war schön, die Kinder haben viel im Garten gespielt und gebadet. Ihre beste Freundin hat übernachtet und ihre Mutter (beste Freundin von O.s Mutter) hat sie am nächsten Tag abgeholt. Und dann haben wir natürlich auch geredet. Sie war größtenteils schockiert, unserer „Seite“ der Geschichte zu hören. Und ich fand es erschreckend, zu erleben, wie viele Lügen die Mutter erzählt. Es wird alles rumgedreht, alles verdreht, alles falsch erzählt.
Ich denke es hat sie auch betroffen gemacht – sie hat selber zugegeben, dass viele Sachen mehr Sinn ergeben, so wie wir sie erzählen. Aber es ist hat ihre beste Freundin. Vermutlich sehen wir sie sobald nicht wieder. Ach wenn die Kinder sich das wünschen.

Gestern hat O. irgendwie realisiert, das die Zeit bei uns bald wieder vorbei ist. Sie hat genau gefragt wie lange sie noch da ist. Das ist auch an Wochenenden immer der „turning point“. Sie hat gesagt, dass sie uns vermisst. Und sie weiß, dass sie uns dann fünf Wochen lang nicht sieht. Vielleicht klappt es mit telefonieren – meine Eltern haben ihr ein Handy geschenkt. Sie hat sich abends in den Schlaf geweint. Ich bin lange bei ihr geblieben.



Donnerstag, 9. Juli 2015
Schade
das es nicht um einen Hund geht. Da scheint das Gericht fehlende Bindungstoleranz eher zu erkennen:

http://blog.beck.de/2014/05/09/herrchen-ohne-bindungstoleranz



Freitag, 3. Juli 2015
Long time, no see
So, nun ist mal wieder etwas Zeit ins Land gegangen. Ich hatte nicht die Kraft hier regelmäßig reinzuschreiben.

O. war mehrmals bei uns. Es war meist ähnlich. Am Anfang vom WE hippelich, teilweise trotzig – am Ende ruhiger, entspannter. Und kurz vor der Schule Bauchschmerzen.

Es sind ja nun „meine“ Umgänge. Ab Freitags von der Schule. Ich hole O. immer mittags ab, auch damit wir mehr Zeit haben. Das hindert die Mutter aber nicht auf freitagnachmittags noch Termine zu legen, bzw. O. für solche anzumelden. Jedes Mal gibt es wieder einen Konflikt und jedes Mal steht O. als trauriges Häufchen in der Mitte. Und es sind so wichtige Termine wie bei einen Fußballspiel zuzuschauen. Nicht das O. jemals Interesse für Fußball gezeigt hätte.

Vorgestern konnte ich mal mit der Lehrerin reden. In Ruhe. Es ist erschreckend wie viele Ansichten wir teilen (von denen aber die meisten von der Mutter abgestritten werden):
- O. ist zu früh eingeschult worden
- O. braucht mehr Förderung, muss mehr lernen
- O. hat Konzentrationsschwierigkeiten
- O. sitzt nicht ohne Grund direkt vor dem Lehrertisch
Gymnasium ist noch kein Thema aus Richtung der Schule, wohl aber aus Richtung Mutter. Das stresst O.
O. sollte nicht auf ein großes Gymnasium gehen, wie von der Mutter gesetzt (vor allem noch nicht ab Klasse 5), lieber bis 7 oder 8 warten, oder eine Schule die derzeit keine Noten vergibt. Insbesondere die letzte Aussage hat mich überrascht. Ich dachte dass ich mit der Einschätzung alleine bin.

Laut Aussage der Mutter wird ausreichend gelernt. Da O. frühestens 17:30 Uhr zu Hause ist, fragt man sich wann. Und die Noten werden schlechter, also bleibt wohl auch nicht viel hängen.
O. hat z.B. erzählt, sie hätten vor der letzten Mathematikarbeit bis 21:30 Uhr gelernt. Ergebnis 0/24 Punkten. Und laut Lehrerin konnte sie den Stoff im Unterricht.

Naja demnächst wird das Gegengutachten fertig und bis dahin muss ich noch einiges lesen und schreiben. Ich hoffe ich kann den Richter von den Ideologien der anderen Verfahrensbeteiligten (Mutter, Jugendamt, Verfahrensbeistand) abbringen, hin zu fachlichen Meinungen basierend auf aktueller Forschung (also irgendwas nach den 70er des letzten Jahrhunderts …).

Und vielleicht noch ein schönes Sprachbild: "Manchmal ist Mama wie ein wutgesteuerter Roboter".