WE mit Gutachter
So - am Samstag war der Besuch. Angekündigt für 90 Minuten "Beobachtung" und 60 Minuten Gespräch mit O.
Wir wollten noch Fahrrad auf dem Dorfplatz fahren bis er kommt, aber er war etwas früher dran. So mussten wir das Fahrradfahren absagen und O. hat erstmal gebockt. Super Einstieg.

Danach lief es gut. Der Gutachter hat sich komplett rausgenommen und Gespräche mit ihm unterbunden - O. hat es ein paarmal versucht. Nach einer Stunde hatte der genug "gesehen" und nach weiteren 30 war auch das Gespräch zu Ende. Also insgesamt 90 Minuten über ein paar Leben zu entscheiden.
Nun könnte man meinen, er hatte alles gesehen was nötig war. Das kann man dann sowohl positiv als auch negativ sehen.

Dann war er wieder weg - in seiner blinkenden und glitzernden S-Klasse. Schön zusehen wieviel Geld man mit dem Leid anderer Leute verdienen kann.
Naja das nächste Gespräch ist in einer Woche – quasi der Konfrontation der Eltern vor ihm. Mal schauen wie das läuft.

Vorher gab es noch ein paar interessante Infos von O.
Das Gespräch mit dem Gutachter bei der Mutter war Dienstag. Die Mutter hat sie extra eher aus der Schule abgeholt. Das macht schon zweimal dieses Jahr – einmal für einen Zahnarzttermin und einmal für den Gutachter. Und versprochen hatte sie O. 15 Uhr – da war sie 15:30Uhr. Und so mussten sie rennen, um vor dem Gutachter zu Hause zu sein.

Und die Mutter hat DIE Lösung für alle Probleme. Sie will O. nun eher abholen. Am Donnerstag z.B.. Gut das ist der Tag an dem sie zu ihrer Freundin Luana geht. Und vor die Wahl gestellt – eher abholen oder Luana - hat sie sich für Luana entschieden. Naja das gab auch O. zu denken. Lange funktionieren solche Manipulation nicht mehr.

In der Schule gabs schon wieder ne 6. Weil ein Gedicht fehlte – also die Vorlage, das Gedicht selbst war erfolgreich auswendig gelernt worden. O. hat das sehr belastet. Weil sie doch aufs Gymnasium will. Hier macht die Mutter ordentlich Druck. Nur das genau das O. die Angst vor der Schule nicht nimmt und damit die Blockaden auch nicht auflöst.
Wir konnte sie etwas beruhigen:
- Man kann auch ohne Gymnasium glücklich werden
- Es ist noch etwas hin bis zum Gymnasium
- Und man kann auch später wechseln

Ansonsten war O. wieder sehr lieb und konnte mit fortschreitender Zeit immer mehr entspannen. Sie begreift auch mehr und verteidigt die Mutter nicht mehr blind, sondern fängt an von sich aus Fragen zu stellen. Warum macht Mama XYZ? Tja wenn wir das wüssten.
O. macht Pläne für ihren Geburtstag (fällt diese Jahr in meinen Umgang). Das ist einfach zu regeln. Aber die plant auch für die Geburtstage meine Eltern und ihres Bruders – diese Termine liegen aber alle außerhalb der Umgangszeit. Das wird wieder schwierig.
Insbesondere die Bindung zu ihrem Bruder (jetzt 19 Monate) wird immer enger. Der ist auch wirklich süß – sag ich jetzt mal ganz unvoreingenommen :)