Krank
Mitte der vorletzten Woche wurde O. krank. Die Mutter hat mich informiert und wir haben für Freitag eine Abholzeit vereinbart. Freitag bekam ich dann eine Nachricht, O. wäre schlimmer erkrankt und sie wären wieder beim Arzt. Nachdem sie bei Arzt fertig waren, wollte ich O. bei der Mutter abholen. Sie hätte sie mir auch gleich in der Stadt geben können, aber so einfach geht es nie.

Also bin ich zu ihr nach Hause gefahren. Und dort wurde mir erklärt, es dauere noch. Man müsse noch das Antibiotika zubereiten und dafür Wasser abkochen und abkühlen lassen. Es ging um 75ml und zum Abkühlen wurde der Kühlschrank benutzt. Also sollte ich warten ...
Mein Hinweis, dass ich noch die anderen Kinder abholen muss und der Kindergarten 13 Uhr schließt, wurde komplett ignoriert, bzw. hat die Sache vermutlich nur noch weiter verzögert.
Erst als ich gesagt habe, ich fahre jetzt – und ins Auto gestiegen bin – kam dann Bewegung ins Ganze.

Wie der Beipackzettel erklärt, soll frisches, klares Leitungswasser verwendet werden – nix von Abkochen. Rückblickend durfte nur kein Präzedenzfall geschaffen werden – nämlich, dass wir eine Terminvereinbarung nutzen, welche ich vorgeschlagen habe (und dem sei eigentlich spontan zugestimmt hatte). Aus einem solchen Grund musste O. schonmal zum Arzt.

Also das Abkochen war unnötig. Das Antibiotika auch – es wurde auf Drängen der Mutter verschrieben. Aber das habe ich erst Montag beim Arzt erfahren. Darüber hinaus hat es üble Nebenwirkungen …
Ich hätte es nicht gegeben. Da die Mutter aber damit angefangen hatte, konnte ich es nicht absetzen.
Alles was O. hatte war eine ausgewachsene Erkältung. Eine Woche Ruhe hätte auch ausgereicht – ohne so viel Chemie.
Aber was wir Samstag noch entdeckt haben, waren Läuse. Das komplette Programm, inklusive frisch geschlüpft. Also seit mindestens 9 Tagen …
Wir haben es behandelt und ich habe die Mutter informiert.

Daraufhin hat sie dem Jugendamt gegenüber behauptet diese hätte sie von uns – wenn überhaupt. Ich habe ja nichteinmal gehauptet, sie hätte sie von zu Hause oder so. Ich habe lediglich gefragt, wie das so lange nicht auffallen kann.

Daraufhin sah ich mich genötigt, gegenüber dem Jugendamt Einiges klarzustellen und habe mal zusammengefasst:
Im Haushalt der Mutter sind:
- die Meerschweinchen vor Monaten gestorben (deren Eltern bei uns immer noch am Leben sind)
- der Hase nach wenigen Wochen gestorben ist
- die Katze weggelaufen ist
O. hatte letztes Jahr:
- über Monate Warzen an den Füssen. Behandlungen bei uns alle 14 Tage reichen einfach nicht aus.
- mehrere Monate eine kariöse Stelle am Zahn – bis die Mutter mit ihr überhaupt zum Zahnarzt gegangen ist
O. hatte zu den letzten zwei Umgangswochenenden Flohbisse und nun Läuse.

Alles in Allem kein gutes Muster. Und die Mutter wusste von den Flöhen (sie haben die Bisse behandelt und die Betten gewaschen etc.), hat aber gegenüber dem Jugendamt wieder behauptet die wären von uns.

Obwohl O. das Antibiotika (und die restliche Chemie) über eine Woche nehmen sollte, gab es keine Krankschreibung für die Woche. Nur eine Sportbefreiung.
Diese Puzzleteile fügten sich später. Zum einen sollte O. in die Schule, damit die Mutter arbeiten kann. Zum anderen war letztes Wochenende Akrobatikaufführung und O. hatte eine wichtige Rolle (inklusive speziellem Kostüm). Aber die Mutter braucht ja diese Wochenende, um mit O. Weihnachten vorzufeiern – wie vor zwei Jahren schonmal. Und da sie keine Verantwortung übernehmen kann, braucht sie die Krankschreibung.
Das O. nicht für Aufführung kam, haben wir erst dort erfahren …

Morgen hole ich O. ab – mal sehen wie Weihnachten wird.