Dienstag, 16. August 2016
Überschlafene Briefe
Das letzte Treffen mit der AFT war so enttäuschend, dass ich eigentlich folgende eMail schreiben wollte.


Sehr geehrte Frau X,
Sehr geehrter Herr Y,

Ich habe über unser Gespräch gestern noch lange nachgedacht.

Sie sind beide Akademiker und haben mit ihrem Abschluss bewiesen, dass sie wissenschaftlich arbeiten können. Ihre Ausbildung basiert auf den damaligen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wenn sie heute ihren Abschluss machen würden, wären die neuen Erkenntnisse Teil einer solchen Ausbildung.

Sie, Frau X, haben selber gesagt, sie könnten vermutlich alle Punkte aus KiMiss unterschreiben. Und ich bin mir sicher, dass sie das könnten. Bitte schauen sie sich Beide die Arbeit an und entscheiden sie danach:
http://www.kimiss.uni-tuebingen.de/

Sie, Herr Y, haben klar ausgeführt, dass verschiedene Tiefenpsychologen vermutlich verschiedene Ansätze verfolgen würden, um erkannte Schwachpunkte anzugehen. Der Meinung bin ich auch. Aber alle würden vergleichbare Schwachpunkte sehen und angehen wollen.

Sie habe 10 Jahre Berufserfahrung und bestimmt viele Fälle gelöst. Aber sie können trotzdem keine Fälle vorweisen, bei denen sie die Langzeitwirkung nach 20 oder mehr Jahren überprüfen konnten. Solche Erkenntnisse können sie nur aus Studien gewinnen und in ihre Arbeit einfließen lassen. Und das erwarte ich von Ihnen.

Zum Abschluss noch eine Frage – sie brauchen sie mir nicht zu beantworten – warum erzeugt es bei Ihnen Druck, wenn sich sie nach den Grundprinzipien und der Ethik ihrer Arbeit frage?

Mit freundlichen Grüßen


Aber inzwischen bin ich der Meinung, dass es nichts ändern würde. Wenn die Leute nach 5 Monaten nichts über Studien etc. hören wollen, dann ändert die Mail auch nichts.