Gutachter
Am Dienstag war ja der Termin beim Gutachter - Abschlussgespräch mit beiden Eltern.
Direkt danach war mein Eindruck - so lala bis mies gelaufen. Z.B. hatte die Mutter vorher nochmal ein (nicht abgesprochenes und auch hinterher nicht erwähntes) Einzelgespräch. Das wirkt nicht vertrauensbildend.
Mit zwei Nächten Abstand sehe ich es etwas anders.
Auf die Psychologen-Eröffnungsfrage: "Was erwarten sie von diesem Gespräch?" Habe ich -ganz Gentlemen- sie zuerst anworten lassen. Es kam das schon oft gehörte: "Ich weiß nicht genau was ich hier soll". Also musste der Gutachter etwas nachbohren - schließlich hat sie ja mit ihrem Antrag alles ins Rollen gebracht. Was wirklich tolles kam dann auch nicht.
Als ich dran war, hab ich meine Sorge um O. und die Hoffnung auf eine (für alle) entspannende Lösung zu Ausdruck gebracht.
Wir durften unsere Versionen der Geschichte von E.s Geburtstag erzählen. Alles was nicht klar nachweisbar ist wurde von ihr bestritten, und an den Rest kann sie sich nicht erinnern. Der Gutachter nahm vermutlich an, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen - aber Fakten, wie ins Haus eindringen und die Treppe hochlaufen bleiben.
Dann wurde uns erklärt was O. so gesagt hat. Zusammengefasst - sie möchten einen Papatag (mit konkreten Zeitvorstellungen) und sowohl direkt (durch Aussage) und indirekt (durch projektive Tests) ein Wechselmodell.
Also O. dafür, Papa dafür, Mama dagegen. Mal schauen wie das weitergeht.
Der Gutachter hat klar erklärt, mit Gericht wird das nichts - nur wenn beide einverstanden sind. Naja dann bräuchte man auch kein Gericht ...
Über den Punkte habe ich mit dem Gutachter etwas diskutiert und er hat eingeräumt, dass die aktuellen Studien das Wechselmodell in einem guten Licht dastehen lassen. Aber das Gericht wird trotzdem nicht so entscheiden. Einziger Weg - einer hat das alleine Aufenthaltsbestimmungsrecht und schlägt es als Umgangslösung vor. Vielleicht war das ein Wink mit dem Zaunspfahl. Zumindest kam es mir den dem Moment nicht so vor. In der Situation klang es eher wie - "Gibts nicht!".
Dann sollte die Mutter ihren Antrag begründen:
1. Versuch - "mit dem kann man nicht reden" - reicht nicht
2. Versuch - "mit dem kann man sich nicht einigen" - reicht nicht, Gutachter hilft und gibt die Rahmenparameter vor
3. Versuch - laberpalaver - nein das reicht auch nicht. Sie bekommen kein alleiniges Sorgerecht.
Damit hatte sie offensichtlich nicht gerechnet. Insbesondere nicht mit eine solch klaren Absage.
Dann soll ich meinen Antrag begründen. Gutachter nimmt die Erklärungen auf, sagt aber nicht dazu. Das ist einer der Punkte, die mich rückwirkend hoffen lassen.
Ansonsten habe ich mir regelmäßig ins Wort fallen lassen und dies auch einmal explizit erwähnt: "Lass mich bitte wenigstens einmal ausreden".
Und einmal bei passender Gelegenheit gefragt: "Kannst Du mir eine Gelegenheit der letzten vier Jahre nennen, bei der wir in einer Frage bzgl. O. so entschieden hätten, wie ich es vorgeschlagen haben?" - böses Palaver
Ich habe meine Frage wiederholt - nochmehr böses Palaver
Danach habe ich gesagt: "Nochmal frage ich nicht".
Fazit: Meine Position ist zumindest nicht schlechter geworden. Die Mutter hingegen hat deutlich an Boden verloren.
Und erste Ergebnisse gab es. Gestern erreichte mich die Nachricht, dass das von mir gewünschte Ende für den Osterumgang bestätigt wird - ohne irgendeine Diskussion. Premiere :)
zyllyn am 02. April 15
|
Permalink
|
|
Ferienauftakt
O. Freitag abholen wäre einfach und sinnvoll gewesen. Keine direkte Übergabe, entspannender für alle.
Mein entsprechender Vorschlag wurde abgelehnt. Nunja, damit ich O. nicht einfach eher von der Schule abhole – hat die Mutter das übernommen. Naja für O. nicht ganz schlecht, braucht sie da nicht bis 17 Uhr rumhocken. Und die Mutter ist mit ihr zur Reiten-Messe nach Erfurt gefahren. Das hat sich O. schon seit unserem Besuch dort letztes Jahr gewünscht. Nur ist das nichts für die Mutter. Das hat man gut an O.s Reaktion gemerkt. Letztes Jahr hat sie zwei Tage von nichts anderem geredet. Diesmal war es ihr zwei Sätze wert. „Es dauert eine ¾ Stunde da hinzufahren“ und „wir waren rechtzeitig zum Töpfern wieder zurück“.
Die Übergabe wurde ordentlich inszeniert. Die Mutter hatte eine Freundin als Zeugin dabei und natürlich O.s Koffer. Also gab es eine längere Diskussion, ob ich den Koffer denn mitnehmen, bzw. warum denn nicht. O. war total aufgedreht und die längere Wartezeit wurde damit erklärt, dass sie noch mit ihrer (Holz)‘knarre‘ gespielt hat. Wir sind also wieder an dem Punkt, dass ich aus erzieherischen Gründen länger warten muss …
Es leben die direkten Übergaben, sie leben hoch, hoch, hoch. Danke Herr Richter.
Der Umzug scheint diesmal kein Fake zu sein. Es werden Kisten gepackt. Hat ja nur zwei Jahre gedauert, bis O. im Ort andere Kinder zum Spielen kennengelernt hatten. Mal sehen wie das im nächsten Ort wird.
Allerdings macht sich die Mutter damit das Argument der Kontinuität bzgl. O.s Wohnort kaputt und der Gutachter hätte es leichter einen Wohnortwechsel zu befürworten. Schauen wir mal. Morgen ist ja der letzte Gesprächstermin.
Und O. hat mir offen erklärt, dass ich sie bei Wechselmodell auch mal zu Hort-AGs lassen muss. Nun stellt sich die Frage, ob sie das Thema vom Gutachter hat, oder ob die Mutter damit gedroht hat, dass sie nicht mehr zu den AGs (Kochen&Backen, Korbflechten, Sport) kann, wenn es ein Wechselmodell gibt. So viele Unsicherheiten und ich mag O. nicht aktiv ausfragen.
zyllyn am 30. März 15
|
Permalink
|
|
Polizei - Frau Doktors Freund und Helfer
Bei E.s Geburtstagsfeier haben O.s Mutter und deren Mutter randaliert und die Feier gesprengt:
http://pas.blogger.de/stories/2484973/
Meine Lebensgefährtin hat darauf Anzeige wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch erstattet. Nun hatten wir einen Deppen als Beamten, welcher versucht hat im Zwei-Finger-Suchsystem die Anzeige aufzunehmen. Nach ca. zwei Stunde hatte er ungefähr eine halbe Seite und keine Lust mehr. Die Mutter hingegen hat eine dreiseitige Stellungnahme abgegeben und diese könnten wir nur mit Anwalt in einem entsprechenden Verfahren zu sehen bekommen.
Aber die Kommentare der Polizisten beim Nachfragen haben gereicht:
- Naja eine so intelligente Frau, die lügt doch nicht
- Das Tor war vermutlich alt und morsch, da ist es unsere Schuld wenn was kaputt geht
- Wenn wir die Klingel nicht gehört haben, dann muss sie doch gegen das Tor treten
- Wenn wir ihr Kind nicht herausgeben, dann darf sie das eben
- und so weiter und so fort
Gerade der erste Punkt ist die Härte – Promoviert darf man demnach alles und der Rest der Bevölkerung (insbesondere wir in diesem Fall) lügt.
Hinweise darauf das gemeinsame Sorgerecht, gemeinsames Aufenthaltsbestimmungsrecht bestehen, dass sie O. selbst gebracht hat, gaben den Beamten dann doch etwas zu denken.
Als Antwort auf ‚Aber sie hat doch so einen wichtigen und verantwortungsvollen Job‘ hat der Hinweis, dass die meisten Chefs Narzissten sind und das auf der Position eher hilft, dann zu grinsenden Gesichtern und Blicken ins Hinterzimmer geführt.
Es ist traurig zu sehen, wie leicht sich die Polizei – welche als allererstes nach Beweisen oder Motiven fragen sollte – so leicht manipulieren lässt. Und wie alle Welt versucht Erklärungen für die arme „alleinerziehende“ Mutter zu finden.
zyllyn am 30. März 15
|
Permalink
|
|
andere Länder andere Sitten
Die Schweiz ist auf dem besten Weg auch die Doppelresitenz als gesetzliche Lösung für Streitfälle einzuführen:
http://vev.ch/index.php/unsere-themenbereiche/trennung-scheidung/unterhaltsrecht/624-unterhaltsrecht-beschlossen
Damit hinken nur noch Deutschland und Österreich der "westlichen, zivilisierten" Welt hinterher und ignorieren die Forschungsergebnisse der letzten 50 Jahre.
Aber irgendwie müssen ja Jugendämter, Gutachter, Familen-Rechtsanwälte und Familien-Richter in Deutschland ihr Geld verdienen. Ihnen ist es sicher nicht zuzumuten nur an die Kinder zu denken.
zyllyn am 30. März 15
|
Permalink
|
|
WE mit Gutachter
So - am Samstag war der Besuch. Angekündigt für 90 Minuten "Beobachtung" und 60 Minuten Gespräch mit O.
Wir wollten noch Fahrrad auf dem Dorfplatz fahren bis er kommt, aber er war etwas früher dran. So mussten wir das Fahrradfahren absagen und O. hat erstmal gebockt. Super Einstieg.
Danach lief es gut. Der Gutachter hat sich komplett rausgenommen und Gespräche mit ihm unterbunden - O. hat es ein paarmal versucht. Nach einer Stunde hatte der genug "gesehen" und nach weiteren 30 war auch das Gespräch zu Ende. Also insgesamt 90 Minuten über ein paar Leben zu entscheiden.
Nun könnte man meinen, er hatte alles gesehen was nötig war. Das kann man dann sowohl positiv als auch negativ sehen.
Dann war er wieder weg - in seiner blinkenden und glitzernden S-Klasse. Schön zusehen wieviel Geld man mit dem Leid anderer Leute verdienen kann.
Naja das nächste Gespräch ist in einer Woche – quasi der Konfrontation der Eltern vor ihm. Mal schauen wie das läuft.
Vorher gab es noch ein paar interessante Infos von O.
Das Gespräch mit dem Gutachter bei der Mutter war Dienstag. Die Mutter hat sie extra eher aus der Schule abgeholt. Das macht schon zweimal dieses Jahr – einmal für einen Zahnarzttermin und einmal für den Gutachter. Und versprochen hatte sie O. 15 Uhr – da war sie 15:30Uhr. Und so mussten sie rennen, um vor dem Gutachter zu Hause zu sein.
Und die Mutter hat DIE Lösung für alle Probleme. Sie will O. nun eher abholen. Am Donnerstag z.B.. Gut das ist der Tag an dem sie zu ihrer Freundin Luana geht. Und vor die Wahl gestellt – eher abholen oder Luana - hat sie sich für Luana entschieden. Naja das gab auch O. zu denken. Lange funktionieren solche Manipulation nicht mehr.
In der Schule gabs schon wieder ne 6. Weil ein Gedicht fehlte – also die Vorlage, das Gedicht selbst war erfolgreich auswendig gelernt worden. O. hat das sehr belastet. Weil sie doch aufs Gymnasium will. Hier macht die Mutter ordentlich Druck. Nur das genau das O. die Angst vor der Schule nicht nimmt und damit die Blockaden auch nicht auflöst.
Wir konnte sie etwas beruhigen:
- Man kann auch ohne Gymnasium glücklich werden
- Es ist noch etwas hin bis zum Gymnasium
- Und man kann auch später wechseln
Ansonsten war O. wieder sehr lieb und konnte mit fortschreitender Zeit immer mehr entspannen. Sie begreift auch mehr und verteidigt die Mutter nicht mehr blind, sondern fängt an von sich aus Fragen zu stellen. Warum macht Mama XYZ? Tja wenn wir das wüssten.
O. macht Pläne für ihren Geburtstag (fällt diese Jahr in meinen Umgang). Das ist einfach zu regeln. Aber die plant auch für die Geburtstage meine Eltern und ihres Bruders – diese Termine liegen aber alle außerhalb der Umgangszeit. Das wird wieder schwierig.
Insbesondere die Bindung zu ihrem Bruder (jetzt 19 Monate) wird immer enger. Der ist auch wirklich süß – sag ich jetzt mal ganz unvoreingenommen :)
zyllyn am 24. März 15
|
Permalink
|
|