Die Mutter kommt fast pünktlich, aber das fällt nicht auf, da das Gespräch mit dem Kind vorher noch dauert.
Die Mutter beschäftigt sich mit ihrem Handy, ich beschäftige mich mit O.
O. versucht uns Eltern nebeneinander auf eine Bank zu setzen, wofür die Mutter kein Verständnis zeigt und demonstrativ in der Mitte sitzen bleibt: "Hier ist kein Platz mehr!".
Nicht das ich so heiß darauf gewesen wären - aber O. hätte eine etwas einfühlsamere Antwort bestimmt gut getan. Ich hab dann mit O. etwas gespielt.
Da sitzen also Tochter, die Lehrerin und die Eltern an einem Tisch und wollen über O. reden. Und O. rutscht unter selbigen, wieder und wieder. Sie versucht abzulenken, antwortet nur ausweichend.
So schlimm kenne ich das gar nicht.
Die Zurechtweisungen der Mutter helfen gar nicht. Ich kann sie etwas beruhigen, indem ich ihre Hand halte und sie ab und zu wieder gerade hinsetze.
Die Lehrerin bestätigt, dass dies das übliche Verhalten ist - das Sozialverhalten einer 4-jähigen. Und das mit fast 8 Jahren. Und das kann man auch rumdrehen - wie würde sich eine 4-jährige in einer zweiten Klasse fühlen?
O. Leistung schwanken stark. Was sie gerne macht läuft super, alles andere klappt gar nicht. Wenn es ab der dritten Klasse Noten gibt, wird es sehr sehr eng.
Als die Lehrerin das Thema Psychologe anspricht, wird die Mutter wach. Das Kind MUSS schon zur Scheidungkindergruppe, das kostet mehr als genug Zeit. Und ein Psychologe kommt nicht in Frage und ist nicht nötigt und überhaupt. Und außerdem war sie ja bereits und die haben gesagt das ist nicht nötigt (wir erinnern uns -
http://pas.blogger.de/stories/2396071/ )
Mit Hängen und Würgen ist ein Lernziel vereinbart und aufgeschrieben worden. Die Mutter verschwindet schnellstmöglich und nimmt O. mit.
Ich bleibe noch etwas, um mit der Lehrerin zu reden. Sie macht sich inzwischen mehr Sorgen und scheint mir inzwischen aufmerksamer zuzuhören.
Sie will O.s Fall mit dem Schulpsychologen besprechen.