04.06.2014 Papatag
Als ich in die Schule kam, saß O. noch schlecht gelaunt bei den Hausaufgaben. Es dauerte auch fast noch eine Stunde, bis sie fertig war. Naja, man kann nur eins - bocken oder arbeiten.
Akrobatik war damit gelaufen und wir habe die verbliebene Stunde mit Kleinigkeiten zugebracht.

Pünktlich 17 Uhr wollte ich sie zur Mutter bringen, aber es machte keiner auf. Gut das ist nichts Neues - sie kommt meistens zu spät. Im Nachbargarten haben eine paar Kinder gespielt, O.s Freundin war auch dabei. Ich habe kurz mit dem Eltern geredet und O. dann dort gelassen. Das ist sowieso der übliche Ablauf, die Mutter begrüßt uns an der Tür und O. geht rüber zu ihrer Freundin.
Dann klingen nur die Begründungen vor Gericht wie Hohn - O. muss 17 Uhr zu Hause sein, damit sie sich auf die Schule vorbereiten und Dinge mit der Mutter machen kann ....

Kurz vor halb sechs bekomme ich eine SMS - ich solle endlich O. vorbeibringen. Der Ton besserte sich auch nicht, so habe ich erst einmal die gerichtlich vereinbarte Übergabezeit und das ständige zu spät kommen der Mutter thematisiert. Die Mutter hat lieber mit Polizei gedroht.

Gefühlte 50 SMS später habe ich es dann aufgeklärt.

Was lernen wir daraus? Die Mutter nimmt automatisch an, ich wolle mich nicht an Vereinbarungen halten. Ich werde nicht nach O. gefragt, sondern es werden Anschuldigungen vorgebracht und Befehle gebellt.

O. hat berichtet, die Mutter hätte am Sonntag im Auto noch sehr geschimpft. Mehr auf mich, aber das überrascht ja nicht.
O. hat mir noch erklärt, dass was ich sage stimmt nicht und wenn ich irgendwas Schriftliches hätte, dann wäre das gefälscht. Hmm ich kann mich nicht erinnern, ob ich mit 7 Jahren von möglichen Fälschungen wusste. Klingt mir auf jeden Fall nicht nach dem Wortschatz eines Kindes.
Darüber hinaus kann O. später, wenn sie älter ist, alles hinterfragen. Ich bin immer ehrlich zu ihr, ggf. halt ich Information zurück oder erkläre es kindgerech. Und ich kenne inzwischen genug Fälle in denen das Kind den betreuenden Elternteil gewechselt hat, weil es gemerkt hat, dass es beschissen wurde. Vertrauensmissbrauch ist das was am meisten weh tut.